Illegale Mietwagen: Frankfurt zieht Konsequenzen
Frankfurt geht gegen illegale Uber- und Bolt-Fahrten vor. Die Stadt will ab Sommer gezielt Kontrollen bei Neuzulassungen durchführen. Ziel ist es, Fahrer mit gefälschten Konzessionen aus dem Verkehr zu ziehen.
Bereits Anfang des Jahres zeigte eine groß angelegte Razzia, wie groß das Problem ist: Rund 100 Fahrzeuge wurden stillgelegt. Die Stadt kündigte nun an, gemeinsam mit den Plattformbetreibern Uber und Bolt einen Datenabgleich vorzunehmen – zunächst aber nur bei neuen Registrierungen.
Kontrolle bei Neuzulassungen reicht nicht aus
Nach Angaben des Frankfurter Ordnungsamts wird aktuell geprüft, wie der Datenabgleich technisch ablaufen soll. Das Problem: Bereits registrierte Fahrzeuge – etwa 2.000 Stück – bleiben vorerst außen vor. Erst wenn zusätzliches Personal eingestellt wurde, sollen auch diese Fahrzeuge kontrolliert werden.
Branchenexperten schlagen Alarm: Diese Lücke bietet illegalen Anbietern die Chance, ihre Fahrzeuge unbemerkt „umzuhängen“ – also in andere Städte zu verlagern und so weiterhin Fahrten anzubieten.
Uber und Bolt zeigen sich gesprächsbereit
Während Uber offen für Gespräche ist, wurde das Unternehmen laut eigener Aussage noch nicht über einen konkreten Starttermin informiert. Bolt wiederum lehnt eine manuelle Überprüfung per Excel-Tabellen ab. Das Unternehmen fordert stattdessen digitale Schnittstellen und automatisierte Abfragen in regionalen Registern.
Kritik aus Politik und Branche
Frank Nagel, CDU-Verkehrsexperte im Frankfurter Römer, kritisiert die langsame Umsetzung. Der aktuelle Plan sende ein falsches Signal an unseriöse Betreiber. Auch Alexander Mönch von Freenow warnt: Nur ein vollständiger Abgleich aller Konzessionen könne die Situation verbessern.
In Berlin zeigte ein solcher Schritt Wirkung: Dort stellte sich heraus, dass rund jedes vierte Fahrzeug illegal unterwegs war.
Forderung nach Mindestpreisen
Neben den Kontrollen wird auch eine Debatte über Mindestpreise geführt. In Städten wie Berlin, Köln und Düsseldorf wird dieser Vorschlag als Mittel gegen Sozialdumping und illegale Beschäftigung diskutiert.
Uber und Bolt lehnen Mindestpreise jedoch ab. Sie befürchten Nachteile für ihre Fahrer und höhere Kosten für die Kunden. Bolt weist darauf hin, dass Taxifahrer nur den ermäßigten Mehrwertsteuersatz zahlen – ein Vorteil, der Fahrern über Plattformen nicht zusteht.
Uber und Bolt dürfen sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen



Ein zentrales Problem, das in der aktuellen Diskussion oft untergeht, ist die Verantwortung der Plattformbetreiber selbst. Es kann nicht sein, dass Unternehmen wie Uber und Bolt ihre digitalen Geschäftsmodelle nutzen, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, während die Fahrer am Ende für alle Gesetzesverstöße gerade stehen müssen.
Wer Fahrer ohne gültige Genehmigung auf seiner Plattform vermittelt, unterstützt aktiv illegale Beschäftigung. Solche Plattformen ermöglichen es, dass Steuern hinterzogen, Sozialabgaben nicht gezahlt und staatliche Vorgaben systematisch umgangen werden. Und trotzdem kommen Uber und Bolt immer wieder straffrei davon?
Steuerbetrug wird von oben mitgetragen
Plattformen, die keine wirksamen Kontrollen durchführen, tragen Mitschuld an Steuerhinterziehung und Sozialdumping. Der Staat darf hier nicht mehr wegsehen, nur weil es sich um milliardenschwere Unternehmen handelt. Es ist höchste Zeit, dass auch Plattformbetreiber zur Rechenschaft gezogen werden – genauso wie die Fahrer.
Echte Taxifahrer werden benachteiligt
Während Plattformfahrer oft unkontrolliert unterwegs sind, halten sich deutsche Taxifahrer streng an gesetzliche Vorschriften. Sie bestehen Prüfungen, zahlen Steuern, leisten Sozialabgaben und erfüllen hohe Anforderungen im Personenbeförderungsgesetz.
Doch genau diese ehrlichen Unternehmerinnen und Unternehmer sind es, die heute wirtschaftlich leiden. Sie verlieren Aufträge an illegale Fahrdienste, müssen bürokratische Hürden nehmen, zahlen hohe Abgaben – während andere davon profitieren, sich über Regeln hinwegzusetzen.
Mehr Respekt für das Taxi-Gewerbe in Deutschland



Taxifahrerinnen und Taxifahrer leisten tagtäglich einen wichtigen Dienst. Sie bringen Menschen sicher ans Ziel, helfen Senioren, transportieren Kinder, stehen bei jedem Wetter bereit – und zahlen ihre Steuern ehrlich. Sie verdienen Respekt, Anerkennung und faire Rahmenbedingungen.
Es darf nicht sein, dass große Plattformen mit millionenschweren Investoren im Hintergrund den deutschen Markt unterwandern, illegale Strukturen fördern und sich am Ende noch als moderne Mobilitätslösung feiern lassen.
Wenn der Staat hier nicht klar und konsequent durchgreift, wird das Vertrauen in Recht und Ordnung weiter schwinden – und der Schaden für das Taxi-Gewerbe noch größer.
Fazit: Frankfurt steht unter Zugzwang
Der Druck auf die Stadt Frankfurt wächst. Die Öffentlichkeit erwartet schnellere und effektivere Kontrollen, um illegale Mietwagen zu stoppen. Ob dies nur über Neuzulassungen gelingt, ist fraglich. Die Diskussion um Mindestpreise, mehr Transparenz und digitale Lösungen ist in vollem Gange.
Wer im Personenbeförderungsgewerbe arbeitet oder eine Taxi- und Mietwagenkundeprüfung ablegen möchte, sollte sich mit den aktuellen Entwicklungen vertraut machen – denn rechtliche Rahmenbedingungen ändern sich schnell.
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